Auf dem Jakobsweg über dem Thunersee

Am Ausgangspunkt Merligen steigt der Weg von der Bus- oder Schiffstation in Richtung Justistal an. Oben im Dorf schwenkt man rechts auf die Via Jacobi ein, die hier auch Teil des Panorama-Rundweges Thunersee ist. Weiter geht es auf dem Pilgerweg nach Beatenbucht / Fischbalme und nach der Querung des Trassees der Beatenbergbahn hinauf zum Aussichtspunkt Wolhuseflue. Eindrücklich ist der Ausblick auf den tief unten liegenden Thunersee und in die Bergwelt. Die Lage sorgt zudem für ein südliches Ambiente. Der grosse Steinbruch im Balmholz wird hangwärts umgangen. Hier wird unter anderem Kieselkalk abgebaut, ein Hartgestein, das für den Gleisbau im Bahnverkehr benötigt wird. Kurz darauf wird der Wasserfall vor den St. Beatus-Höhlen erreicht. Durch den Park vor den Höhlen steigt der Weg an, danach verläuft die Route hinab zur Schiffländte bei Sundlauenen und quert wenig später das vom Sundbach geschaffene Delta. Kurz folgt man der Hauptstrasse, quert diese und gelangt über einen Waldweg oberhalb des Sees nach Neuhaus. Von hier geht es durch das Naturschutzgebiet Weissenau. Am Ende der renaturierten Promenade steht die Ruine der einstigen Wasserburg Weissenau, von welcher sich ein herrlicher Blick auf den Thunersee eröffnet. Dem Aarekanal entlang erreicht man über Unterseen den Bahnhof Interlaken West.

Hintergrund: Die St. Beatus-Höhlen erstrecken sich im Innern des Niederhornmassivs. Rund 14 Kilometer sind bislang erforscht. Gemäss einer Legende dienten die Höhlen im 6. Jahrhundert dem heiligen St. Beatus bis zu seinem Tod als Unterschlupf, nachdem er den dort lebenden Drachen besiegt hatte. Das Naturschutzgebiet Weissenau am oberen Ende des Thunersees ist Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Auen, Flachmoore und das Seeufer bieten Vögeln Nahrungs- und Brutplätze, zudem befindet sich hier das Überwinterungsquartier für viele Vogelarten – zur Vogelbeobachtung ist das Gebiet daher bestens geeignet.